PM-Techniken: 2. Moderation

2.3 Moderations-Design

Der Moderationsauftrag

Wichtig ist es, einen klaren und durchführbaren Moderationsauftrag zu haben. Häufig muss der Moderator den Moderationsauftrag selbst formulieren. Falls die Moderation im Auftrag gemacht wird, ist die präzise Formulierung des mit dem Auftraggeber abzusprechen. Dabei hat der Moderator darauf zu achten, dass es sich um einen durchführbaren Moderationsauftrag handelt: Durchführbar sind immer nur jene Aufträge, die als Endergebnis ein "Papier- und Bleistiftprodukt" ergeben. So ist z.B. die Verbesserung des Betriebsklimas kein umsetzbarer Moderationsauftrag. Ein Moderationsauftrag könnte sein, Vorschläge zur Verbesserung des Betriebsklimas zu sammeln.


Bei der Moderation gilt eine wichtige Grundregel: Den absoluten Vorrang hat die Gruppe! Konkret bedeutet dies, dass der Moderator sich mit der Methode so gut auskennen muss, dass er sich wirklich der Gruppe zuwenden und kleinste Störungen sofort bemerken kann und dann auch auf diese einzugehen bereit ist!

Steuerungsmittel in der Moderation

Da der Moderator die Leitung der Moderation hat, sollte er sich in jedem Fall um die Steuerung der Gruppe bemühen. Dazu wendet er sogenannte Steuerungsmittel an.

Wichtige Steuerungsmittel sind:

1. Fragen stellen:

"Wer fragt, der führt" so ein alter Spruch des Volksmundes. In der Praxis bedeutet dies, dass der Moderator durch gezielte Fragen die Gruppe in eine ganz bestimmte Themenrichtung lenken kann. Dies bedeutet allerdings auch, dass die Teilnehmer durch gezielte Fragen den Moderator in jede Richtung lenken können. Wenn sich zwischen Personen Frage-Antwort-Spiele entwickeln, so hat der Moderator spätestens nach der dritten Rede-Gegenrede zwischen die Diskutanten zu gehen (bildlich gesprochen) und durch Fragen diese Diskussion zu steuern.

Fragen sind präzise zu stellen, man sollte niemals Doppelfragen stellen. Unterstützt werden kann eine Frage mit einer gestischen und mimischen Aufforderungsgeste (Hand nach vorne, Augenbrauen hochziehen etc.)

2.  Das aktive Zuhören

Das aktive Zuhören als stärkstes Steuerungsmittel bedeutet das Spiegeln des von den Teilnehmer gebrachten Inhaltes. Dabei kann der Inhalt vollständig gespiegelt werden, es sind allerdings auch Tendenzen und Interpretationen möglich. Aktives Zuhören ermöglicht die Lenkung in fast jede Richtung.

3. Zusammenfassungen/Fazit

Immer dann, wenn Teilnehmer zu wichtigen Zwischenschritten und Zwischenergebnissen gelangt sind bzw. wenn Arbeitsschritte abgeschlossen sind, sollte der Moderator ein Fazit ziehen. Dies erhöht vor allem die Merkfähigkeit der Teilnehmer, macht aber auch ein Voranschreiten in der Moderation deutlich und hat somit auch motivierenden Charakter.

Wichtig ist, dass der Moderator ständige Präsenz in seiner Steuerung zeigt. Da dies eine hohe Belastbarkeit darstellt, ist auch für den Moderator nach etwa 45 Minuten eine kleine Pause nötig. Auch hier gilt der alte Leitsatz: "Nur Übung macht den Meister".

Unangenehme Situationen in der Moderation

Immer wieder kann man als Moderator in unangenehme Situationen geraten. Das wichtigste in solchen Situationen ist, dass man sich selbst sagt, dass man diese Situation schon bestehen werde.

Im Laufe der Zeit wird jeder Moderator Strategien entwickeln, um auch in unangenehmen Situationen zu bestehen. Daher ist jede Schwierigkeit auch als Lernfeld zu sehen.


Die Materialien

für die Durchführung einer Moderation stehen dem Moderator vielerlei Materialien zur Verfügung.

Die Pinwand

Die Arbeit des Moderators findet an der Pinwand statt: Sie dient der Visualisierung der besprochenen Inhalte. für eine typische Moderation werden in der Regel drei Pinwände benötigt, die so zueinander angeordnet werden, da� ein unvollständiger Halbkreis entsteht.

Das Packpapier

Das Packpapier dient zur Bespannung der Pinwand. Das Packpapier ist die Arbeitsgrundlage. Es hat zwei Seiten: eine glänzende und eine matte Seite. Aus DokumentationsGründen ist grundsätzlich die matte Seite als Vorderseite zu verwenden.

Die Thesenkarte dient zur Benennung der Arbeitsfrage bzw. des Arbeitsschrittes und zur Benennung einer Punktabfrage

Die Kommentarkarte ist das Hauptarbeitsinstrument in einer Moderation: Auf ihr werden alle Diskussionsbeiträge und Inhalte vermerkt. Wichtig ist, immer die gleichen Farben von Karten für die gleichen Schritte einzusetzen. Insgesamt sind helle Karten zu bevorzugen, weil diese bei der Dokumentation besser kontrastiert.

Beim Klumpen sind die Thesenkarten zusammenzuhängen, die inhaltlich eine Verbindung aufweisen. Abgeschlossene Themenbereiche werden mit einem fetten Markierstift umrahmt.


Quelle: Projektmanagement, Peter Maas, 10.98, www.maas-training.de (modifiziert)