PM-Techniken: 2. Moderation

2.2 Phasen der Moderation (nach Josef W. Seifert)


1. Der Einstieg

In der Anmoderation stellt der Moderator eine Beziehung zu der Gruppe her und schafft die entsprechende Arbeitsatmosphäre. Im einzelnen beinhaltet dies:

       Sich selbst vorstellen und die Teilnehmer sich vorstellen lassen. Ziel dabei ist auch, eine positiv-konstruktive Arbeitsatmosphäre zu schaffen.

       Die sachliche Einführung in das Thema

       Allgemeine Benennung des Ziels der Sitzung

       Die Erklärung der Arbeitsweise und des einzusetzenden Arbeitsmaterials

Jede Moderationssitzung hat ein Ziel oder einen Auftrag zu klären. Darüber gilt es eine Übereinstimmung herzustellen.


2. Themen sammeln

Die Themen, die zu besprechen sind, werden gesammelt und abgestimmt.


3. Themen auswählen

In dieser Phase wird festgelegt, welche Themen bearbeitet werden sollen. Entsprechend den Prioritäten der Teilnehmer wird die Reihenfolge vereinbart. So entsteht eine Vorgehensplan für die Sitzung.

für die Themensammlung können unterschiedliche Methoden verwendet werden

Themen und Fragen sammeln mit Kartenabfrage

Frage: Welche Themen und Fragestellungen sollten in der heutigen Sitzung behandelt werden? Die Teilnehmer schreiben die ihnen wichtigen Themen auf Moderationskarten. Der Moderator sammelt die Karten ein, und gemeinsam werden sie an der Pinwand zum Themenbereichen strukturiert

Die Zurufabfrage

Hier werden die Teilnehmer direkt um eine Antwort gebeten. Aufgabe des Moderators ist es, die gegebenen Antworten in wenigen Worten zusammenzufassen und auf eine Karte zu schreiben. Die geschriebene Karte wird dann vom Moderator wie bei der Kartenabfrage in eine systematische Struktur an die Pinwand gebracht.

Die Punktabfrage/Gewichtungsfrage

Immer dann, wenn in einer Moderation eine Entscheidung gefällt werden muß (z.B. Auswahl von einzelnen Themengebieten aus einer größeren Gruppe) wird die Punktabfrage benutzt. Hier wird die Entscheidungsfrage wörtlich formuliert, vom Moderator auf ein Thesenpapier gebracht und an die Pinwand geheftet. Die Thesenkarte ist außerdem durch 3 Klebepunkte zu versehen, um deutlich zu machen, dass es sich hier um eine Punktabfrage handelt. Der Moderator zeigt den Teilnehmer auch, wohin sie die Punkte zu kleben haben. Dabei zeigt er dies an jedem gesetzten Klumpenfeld.

4. Themen bearbeiten

Der Moderator arbeitet nun mit der Gruppe jeden einzelnen, in der Dramaturgie festgelegten Arbeitsschritt ab, ohne davon durch Kreativität abzuweichen.

In dieser Phase findet die eigentliche Themenbearbeitung statt. Die Methoden werden in Abhängigkeit vom Thema und Situation ausgewählt.


5. Planen

Die bearbeiteten Themen werden zu einem konkreten Maßnahmen- und Aktionsplan weiterentwickelt.


6. Abschließen

In der letzten Phase wird die Besprechung reflektiert und bewertet. Wichtig ist es, einen möglichst positiven Abschluss zu finden.

Die Abschlusspräsentation in der Gruppe sollte auf keinen Fall 5 bis 8 Minuten übersteigen, da sonst die Teilnehmer ihre Geduld verlieren!

Am Ende der Moderation hat der Moderator dafür Sorge zu tragen, dass das erarbeitete Ergebnis dokumentationsfähig vorbereitet wird. Dies bedeutet vor allem, dass die einzelnen Karten auf das Packpapier geklebt werden. Dann ist die gesamte Dokumentation zusammenzurollen und per Klebeband bzw. Thesenpapier zu verschließen.

Anschließend kann das Ergebnis mittels des erarbeiteten Packpapiers selbst bzw. mittels einer Fotografie oder einer Folie anderen Personengruppen zugänglich gemacht werden. Allerdings werden Leute, die selbst nicht an der Moderation teilgenommen haben, werden in der Regel mit dem Ergebnis nichts anfangen können.


Quelle: Seifert, Josef W.: Visualisieren - Präsentieren - Moderieren, 21., erweiterte Auflage, Offenbach 2001, S. 98ff.