Projektmanagement: 2. Projektvorbereitung

2.3 QM im Projekt

Unter dem Druck, Kostenbudgets und Zeitvorgaben einhalten zu müssen, geraten in der Projektarbeit Qualitätsziele oft in den Hintergrund. Entscheidenden Impulse für die wachsende Bedeutung des Qualitätsmanagements in Projekten ergaben sich vor allem durch folgende Überlegungen:

Total Quality Management

Bei einer umfassend an qualitativer Verbesserung im Unternehmen orientierten Führung wird heute von "Total-Quality-Management" (TQM) gesprochen.

 

Wichtige Elemente des Qualitätsmanagement

Prinzip ständiger Verbesserung (Kaizen) Man strebt nach ständigen Verbesserungen.
Kaizen - "kai": Veränderung; "zen": gut oder zum Besseren
KVP: Kontinuierliche Verbesserungsprozesse
Null-Fehler-Strategie Das Ziel ist "Zero Defect" oder "Keine Fehler". Dinge sollen gleich beim ersten Mal richtig gemacht werden. Ausschuss oder aufwendige Nacharbeiten vermeiden.
Kundenorientierung Maßstab für die Qualität eines Produkts oder einer Dienstleistung ist die Kundenzufriedenheit. Qualität bezieht sich dabei sowohl auf das Produkt bzw. auf die Leistung als auch auf den Preis, die Nebenleistungen, den Service und das Verhalten des Unternehmens. Der Kunde wird mit einbezogen.
Keine Verschwendung, sparsamer Umgang mit Ressourcen Verschwendung entsteht durch Fehler in der Leistungserstellung, die zu Ausschuss und zu unnötigem Materialverbrauch führen. Aber auch Tätigkeiten, die im Sinne einer kundenorientierten Qualität nicht erforderlich sind, führen zu einem unnötigen Verbrauch von Ressourcen.
Die Bedeutung des internen Kunden Jeder, der innerhalb eines Unternehmens Güter oder Dienstleistungen von einem Kollegen erhält, ist ein Kunde. Diese Güter oder Dienste (Material, Werkzeug, Teile, Pläne, Information, Hilfe, Anleitung, administrative Unterstützung, etc.) sollen den Kollegen mit einem ebenso hohen Qualitätsniveau wie einem eigentlichen Kunden angeboten werden. Denn das Endergebnis kann nur garantiert werden, wenn bei allen Transaktionen und Prozessen auf Qualität geachtet wird.
Einbindung aller, Beteiligung der Mitarbeitern Der Erfolg hängt letzten Endes von den Einstellungen und Verhaltensweisen aller Beteiligten - aller Mitarbeiter und aller Lieferanten - ab. Es liegt in der Verantwortung der Unternehmensführung, die Bereitschaft und Motivation der Mitarbeiter für das Konzept des TQM zu fördern. Ein wichtiger Baustein ist die Einführung eines betrieblichen Vorschlagswesens, innerhalb dessen Mitarbeiter Anregungen zur Verbesserung des Produktes als auch der Prozesse beisteuern.
In Anlehnung an: Birker, Klaus. Projektmanagement, Berlin 1999, S. 175ff.

QM im Projekt

Qualitative Vorbereitung Kundenorientierung als Oberziel. Der Kunde steht im Vordergrund. Das gilt auch für interne Projekte ("interner Kunde"). Schon in der Projektvorbereitung müssen die Chancen und Risiken die angestrebte Qualität zu erreichen geprüft werden.
Qualität der Planung Arbeitspakete sind so zu definieren, dass die zu erbringenden Leistungen auch hinsichtlich ihrer Qualität eindeutig festgelegt sind. Verantwortliche sind dafür zu benennen. In jedem Arbeitspaket ist die Null-Fehler-Strategie zu verfolgen. Die Kapazitäts- und die Kostenplanung sollen mit den Ressourcen sparsam umgehen. Oft muss die wirtschaftlich optimale Verfahrensweisen erst noch gefunden werden.
Projektsteuerung und Qualitätsmanagement In der Phase der Umsetzung entscheidet sich, ob die Qualitätsansprüche auch erfüllt werden. Die Einstellung der Mitarbeiter und ihr Denken in Kategorien des Qualitätsmanagements ist wichtig.
Qualität der Zielerreichung Wurden alle Zielvorgaben erfüllt oder eventuell noch übertroffen?
Controlling auf dem Weg zur Qualität Das Controlling während des Projekts bezieht sich weitgehend auf Erkennen und Analysieren von Abweichungen, um daraus geeignete Maßnahmen abzuleiten. Auch hier besteht die Aufgabe des Controllings darin, im Rahmen des TQM immer wieder die Qualität als entscheidende Orientierungsgröße im Bewusstsein zu halten.
Qualitätsbewusste Mitarbeiter Bei der Einführungvon TQM ist es entscheidend, die Mitarbeiter darauf vorzubereiten und sie einzubeziehen.
In Anlehnung an: Birker, Klaus: Projektmanagement, 1999, S. 177ff.