Organisationslehre. 3. Ablauforganisation |
Es gibt drei Grundarten von Leitungsbeziehungen.
Das Einliniensystem
Das Einliniensystem geht zurück auf den französischen Ingenieur Henri Fayol (1841 - 1925) und dessen Prinzip der "Einheit der Auftragserteilung". Funktionsträger sind nur über eine Linie miteinander verbunden: Jeder Untergebene hat nur einen direkten Vorgesetzten und erhält nur von diesem Weisungen. Ebenso kann er Meldungen und Vorschläge nur bei ihm vorbringen (Instanzenweg, Dienstweg).
Vorteile | Nachteile |
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Das Mehrliniensystem
Die Idee eines Mehrliniensystems geht zurück auf das Funktionsmeisterprinzip von Frederick Winslow Taylor (1856 - 1915). Jede Stelle hat hier mehrere Vorgesetzte, d.h. sie ist also mehreren übergeordneten Instanzen unterstellt (Mehrfachunterstellung) und empfängt von ihnen Weisungen. Die bekannteste Form des Mehrliniensystems ist die Matrixorganisation. Bei einem solchem System ist die Weisungsbefugnis für einen Mitarbeiter auf mehrere Vorgesetzte verteilt. Jede Führungsperson ist hierbei für ein abgegrenztes Aufgabengebiet verantwortlich. Durch eine solche Spezialisierung der Leitung soll eine qualifiziertere Entscheidung bewirkt werden. Durch die Mehrfachunterstellung kann es allerdings zu Kompetenzstreitigkeiten kommen.
Vorteile |
Nachteile |
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Das Stab-Linien-System
Es handelt sich um ein Einliniensystem, bei dem einer Instanz ein Stab (oder mehrere Stäbe) zugeordnet sind.
Ein Stab hat beratende und unterstützende Funktion, aber keine Entscheidungs- und Weisungsbefugnis. Anweisungen werden durch die Instanzen erteilt. Wenn die Stabsmitglieder dennoch Anordnungen treffen, tun sie es "im Auftrag". In größeren Unternehmen gibt es Stabsabteilungen, die intern hierarchisch gegliedert sein können.
Vorteile |
Nachteile |
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Zell, Helmut: Die Grundlagen der Organisation - lernen und lehren, Norderstedt 2019